Alexandra Arlt
Als junges Kind nahm meine liebste Tante mich manchmal mit in ihren Keramikkeller. Sie war Werklehrerin und hatte sich zu Hause eine Tonwerkstatt eingerichtet. Dort habe ich so zum ersten mal Schalen mit Würstchen und Kugeln gebaut.
Und dieser Werkstoff hat mich nicht mehr losgelassen.
Daher habe ich, kaum in Köln zum Studium eingetroffen, bei der VHS jahrelang intensiv Drehkurse bei Christa Mörders besucht. Weiter dann, im Oberbergischen lebend, bei Rainer Brodesser hospitiert und letztendlich in Wiehl meine erste eigene Werkstatt einfach in der Garage abgetrennt, mir einen Ofen gekauft und auf 8 qm gewerkelt.
Und nun bin ich nach Stemwede gezogen und es geht weiter.
Wieder wurde aus der Garage eine Keramikwerkstatt und nun mit 54 Jahren begeistert es mich immer wieder neu, wenn die Kilos auf der Drehscheibe rund laufen. Und eine Schale fasst sich so besonders an, wenn sie im lederharten Trockenzustand ist. Den Glasurofen zu öffnen, hat in all den Jahren nichts von seiner Spannung und Vorfreude verloren.
Es ist so besonders, dass dieser Werkstoff immer wieder neu zu verwenden ist. Füge ihm wieder Wasser zu und du kannst Neues daraus erschaffen. Unzählige Techniken zur Weiterverarbeitung, mannigfaltige Glasuren... Es ist eine Kunst, all das zu beherrschen.
Ein lebenslanger Lernprozess mit so viel Freude und Zufriedenheit bei gelungenen Stücken. Ein nicht endender Prozess.


