
Meine Werkstatt
Wir wohnen sehr ländlich in Wehdem. 2022 sind wir aus dem Oberbergischen hierher gezogen. Meine Werkstatt habe ich zuerst in einem der Küche angrenzendem Raum eingerichtet. Doch schnell stellte sich dieser als zu klein heraus.
Nach einigen Umbauten habe ich nun genug Platz alles unterzubringen. Und so freue ich mich täglich an dem schönen Raum, dem Platz und dem Licht.
Ich habe so genügend Platz für Arbeitsplätze der TeilnehmerInnen. Auch steht der Ofen nicht weit weg, wie auch die Kaffemaschine oder der Teekocher.

Geschirr "Norden"
Die Erde hier in der Region ist so wunderbar dunkel. Daher habe ich mich für schwarzen Ton entschieden. Die Glasur in grün, gibt all die Bäume und Hecken hier wieder.
Rund gedreht und dann bewusst von mir aus diesem Lauf gebracht. So wie das Leben, in dem es nicht rund läuft und auch ausschlägt. Mit Spitzen und Kanten am Rand, wie im eigenen. Und doch als Ganzes betrachtet, passend und schön.
So habe ich dieses Geschirr entworfen und ihr den Namen „Norden“ gegeben.

Geschirr "Osten"
All die Seen. Der blaue unendliche Himmel mit all dem weißen Wolkenspiel. Dort in Rheinsberg. Die Töpferstadt. Und dann das Schloss. All die Opulenz, der Stuck, das Gold. Das ist meine neue Reihe "Osten".



Werkzeug
Um mit Ton zu arbeiten, benötigt man erst mal nur Ton, Wasser und eure Hände.
Wenn es ein bisschen mehr sein soll gibt es in Küche, Werkstatt und Haus so vieles, was benutzt werden kann, um zu formen, zu klopfen, auszurollen, zu bedrucken....
Messer, Nadel, Backrolle, Schüsseln, Teller, Steine, Faden, Holz...... Vieles ist schon da.
Erst wenn man gepackt ist von der Leidenschaft, wenn sich der Ton ausbreitet, die Ecke im Büro, in der Waschküche nicht mehr ausreicht, wenn überall Werkstücke zum trocknen stehen und sehr empfindlich sind, dann will da mehr werden.
Ungebrannter, trockener Ton muss durch einen Brennprozess. Dies können normale Backöfen nicht leisten, handelt es sich doch um Temperaturen ab 800 Grad. Das ist vielleicht auch der größte Hinderungsgrund beim Arbeiten mit Ton. Keramiköfen sind sehr teuer. Und wer das Glück hat einen vielleicht gebrauchten zu erwerben, den Platz hat und die Energiekosten nicht scheut, den hat es dann wirklich wahrhaftig gepackt.
In meinen Kursen stelle ich Werkzeuge, Ton und Wasser zur Verfügung.
Ebenso brenne ich in meinem Ofen die Werkstücke aus dem Kurs für Euch.

Glasuren
Mit Glasuren betritt man ein so riesiges nie enden wollendes Gebiet der Keramik.
Gebrannte Stücke aus Ton werden häufig in einem zweiten Brand mit Glasuren versehen. Das muss nicht sein, sieht aber sehr schön aus und macht das Werkstück wirklich dicht.
Glasuren bestehen aus sehr fein gemahlenem Quarzsand und je nach Glasurrezept anderen Mineralien und Oxide, die beigemischt werden. Bei den hohen Temperaturen im Ofen schmilzt alles aus und ergibt einen glasartigen Überzug. Ich brenne bei 1220 Grad, die Stücke sind somit im Steinzeugbereich und für Ofen, Spülmaschine und Mikrowelle geeignet.
Dieser Prozess ist immer wieder erstaunlich, wird doch aus einem eher farblos anmutendem Pulver ein wunderschönes Endergebnis. Schon 20 Grad Abweichung, ein anderer Ton und vieles andere kann dazu beitragen, dass das Ergebnis verändert ist.
Glasuren zu entwickeln ist eine Kunst für sich. Es gibt auch die Möglichkeit, mit Farbpulvern Tonerde einzufärben, die sogenannte Engobe. Damit kann das noch nicht gebrannte Stück farblich sehr schön eingefärbt werden. Und da......das würde hier wirklich zu weit führen. Es gibt wahrscheinlich tausende Glasurrezepte. Nicht alle können für Gebrauchsgeschirr verwandt werden, da Säuren wie Essig z.B. langsam auch aus der gebrannten Glasur schädliche Inhaltsstoffe auslösen können.
Ich benutze bei meinen Geschirren Glasuren die für Essgeschirre zugelassenen sind und die ich im Großhandel erwerbe. Dort ist die Unbedenklichkeit nachgewiesen worden.
Einen Glasurbrand nach dem abkühlen zu öffnen, ist immer noch nach über 30 Jahren für mich spannend.

Nachhaltigkeit
Ungebrannter Ton kann nach dem Trocknen immer wieder aufgearbeitet werden, indem Wasser hinzugegeben wird. Durch kräftiges Kneten und Schlagen der Tonmasse entsteht so wieder eine homogene wieder benutzbare Masse. Erst wenn der Ton gebrannt wird, ob im Ofen oder im Feuer, wandelt er sich derart, dass dieser Schritt nicht mehr umkehrbar ist.
In meiner Werkstatt verwende ich alle Tonabfälle wieder, in dem ich sie per Hand aufarbeite. So kann aus „Ton-Abfall“ immer wieder neues entstehen.
Ich habe zwischen Abfluss und Rohr einen Tonabscheider geschaltet. In ihm wird die Abflussgeschwindigkeit des Wasser derart herabgesenkt, dass sich die im Waschwasser befindlichen Tonpartikel und Glasurreste in Ruhe absetzen können. Ist die Absatzkammer gefüllt, entnehme ich das Gemisch und lasse es trocknen. Durch das Brennen im Ofen werden die chemischen Bestandteile gebunden, so dass es nun im Restmüll entsorgt werden kann.
Wir haben auf beiden Gebäuden Photovoltaikanlagen und speisen den Strom ins Netz ein, so dass es mir nicht ganz so wehtut, wenn der Ofen auf 1220 Grad hoch heizt....
Ab 2025 wird auch die Werkstatt durch eine Wärmepumpe in den Wintermonaten beheizt.
